Die vier größten Stolperfallen des Personal Branding
Aller Anfang ist schwer – stimmt das? Klar, es gibt Dinge im Leben, bei denen wir im Nachhinein froh sind, dass wir vorher nicht wussten, wie schwer sie werden. Doch Personal Branding sollte nicht dazugehören. Es gibt so viele wirklich fundierte Ansätze, sich auf den Weg in die Sichtbarkeit vorzubereiten. Warum nicht einfach Spaß daran haben?
Vielleicht hat ja doch Herr Hesse recht, der fand, dass jedem Anfang ein Zauber innewohnt. Wir wollen dich unterstützen, deine Personal Branding-Routine so leichtfüßig wie möglich zu gestalten. Dazu haben wir vier Stolperfallen gesammelt, in die du gar nicht erst tappen musst. Übrigens: Diese Fehler machen nicht nur Einsteiger:innen.
Stolperfalle #1: Einfach mal anfangen – ohne Strategie
Einer der häufigsten Tipps für den Aufbau neuer Fähigkeiten oder Routinen ist es, doch bitte einfach mal anzufangen. Das Prinzip „Fake it till you make it“ funktioniert für viele Themen erstaunlich gut. Aber eben nur, wenn man seinen Fortschritt mit dem Nichtstun vergleicht. Dabei liegt der Booster so nahe: Du musst in der ersten Klasse keine Integralrechnung können. Aber den Weg zur Schule allein zu finden und alle Arbeitshefte dabei zu haben, bringt dich schon sehr weit. Was wir sagen wollen: Du machst dir deine Personal Branding-Aktivitäten viel (!) einfacher, wenn du nicht mit Rumprobieren anfängst, sondern grundlegende Bausteine klärst, bevor du anfängst. Beantworte dir diese Fragen:
Warum möchte ich sichtbar sein? Was ist mein Ziel?
Für welches Thema gehe ich raus? Womit möchte ich assoziiert werden?
Für wen? Wer ist meine Zielgruppe?
Wie möchte ich sichtbar werden? Was ist mein Hauptvehikel?
Stolperfalle #2: Nur auf eigenen Content konzentrieren
Nichts wird so viel diskutiert wie die Bedeutung von eigenem Content. Aber weißt du was? Bis du dir über eigene Posts Gedanken machen solltest, liegen ganz andere Schritte vor dir. Vor allem Netzwerken, Community-Aufbau und eine Präsenz in den Kommentarspalten anderer zu etablieren.
Denn mal ehrlich: Was ist deprimierender als richtig guten Content zu posten und keine:n interessierts? Doch genau das passiert, wenn du zu früh damit anfängst. Darum: Kuratiere deinen Feed, indem du Menschen folgst, die für dein Thema direkt oder indirekt relevant sind. Zeige Expertise, indem du Austausch anregst und dich an Diskussionen beteiligst. Mach es Menschen einfach, deinen Namen mit deinem Thema und einer angenehmen Diskussionskultur zu verbinden. So wird auch deine Kommentarspalte sich füllen, wenn du selbst postest.
Vergiss nie: Die Wahrscheinlichkeit, dass deine Kommentare unter fremden Beiträgen von einer viel größeren Menschenmasse gelesen werden als dein eigener Content, ist besonders anfänglich hoch. In welches Format möchtest du demnach mehr Energie stecken?
Stolperfalle #3: Große Follower:innenzahl mit Personal Branding verwechseln
Es gibt einige sehr effektive Wege, schnell und einfach Follower:innen aufzubauen. Einer davon ist es, jedes Trendthema mitzunehmen. Ist ja logisch, dass Themen, die gerade alle interessieren, viele Reaktionen hervorrufen. Was ist das Problem daran? Wir schielen nochmal auf Fehler Nummer 1 zurück. Wenn du die vier W-Fragen für dich beantwortet hast, fallen viele Themen ganz einfach raus, weil sie nicht relevant für deine Personal Brand sind.
Im Hinblick auf die Follower:innen greift das gleiche Prinzip: Was hast du von einer riesigen Community, wenn sie sich gar nicht mit deiner Zielgruppe deckt? Dann steht da eine große Zahl, aber das Thema, für das du eigentlich antrittst, interessiert nur einen Bruchteil der Leute. Es ist ein bisschen so: Du steigst in den ICE, weil er am schnellsten fährt, auch wenn du nicht genau weißt, wohin. Am Gleis nebenan startet parallel ein Regionalexpress zu deinem Ziel. Wäre doch schade, ihn zu verpassen, oder?
Stolperfalle #4: Denken, man braucht keine Personal Brand
Du betrittst einen Raum und löst eine bestimmte Atmosphäre aus. Das ist deine Personal Brand. Du verlässt den Raum und Menschen reden über dich. Was sagen sie? Das ist deine Personal Brand. Du wirst empfohlen für eine bestimmte Kompetenz. Das ist deine Personal Brand. Man googelt dich und findet ein verstaubtes LinkedIn-Profil und einen Artikel der Schülerzeitung von 2008. Das ist deine Personal Brand. Auf der Arbeit wirst du bei einem ganz bestimmten Thema immer um Rat gefragt. Das ist dein Personal Brand. Ok, es ist verständlich, oder? Eine Personal Brand hast du so oder so. Die Frage ist nur, ob und in welchem Maße du sie aktiv beeinflussen möchtest.
Mach deine Personal Brand greifbar, indem du deine Themen klar eingrenzt und kontinuierlich so kommunizierst, wie du auch wahrgenommen werden möchtest. Und falls du die passive Variante bevorzugst: Nimm die verstaubten Profile und ollen Kamellen offline.
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