LinkedIn Content – wie geht denn das?

Deine Positionierung ist klar, das LinkedIn-Profil glänzt frisch poliert, du nimmst aktiv an Diskussionen in Kommentarspalten teil und hast richtig Lust, endlich selbst Content zu produzieren. „Ja“, denkst du, „ich bin bereit, nach draußen zu treten!“ Tja, und nun sitzt du da und fragst dich, wie das eigentlich geht und vielleicht setzen plötzlich auch gewisse Zweifel ein, ob du überhaupt befähigt bist, über deine Themen zu berichten. Du wirst dir bewusst, dass Kolleg:innen, Konkurrent:innen und vielleicht die beste Freundin mitlesen und deine initiale Motivation wandelt sich langsam aber sicher zu: „Ich muss richtig abliefern – und ich will mich auf keinen Fall blamieren!“ Aber weißt du was? Entspann dich, alles halb so wild. Wir zeigen dir, wie du geschmeidig zum Content-Profi wirst.

Personal Branding auf LinkedIn wird allzu oft mit dem Posten von starken Beiträgen gleichgesetzt. Als wäre Content der heilige Gral. Wer schon mal mit dem Personal Branding Institut zusammengearbeitet hat, weiß, dass Content nur die halbe Miete ist – Kaltmiete wohlgemerkt. Ohne den Rest der Miete, also Positionierung, Netzwerk, Kommentare und Durchhaltevermögen, wird deine Marke langfristig nicht funktionieren.

Personal Branding ist Handwerk und das will gelernt sein. Ja, wir reden uns den Mund fusselig und wiederholen permanent, dass alle Teile deiner Personal Branding-Aktivitäten gleichbedeutend sind – aber weißt du warum? Weil es stimmt! Die Zahnräder greifen ineinander und bleibt eines stehen, steht der Rest auch. Aber ok, lass uns endlich über Content sprechen.

Ideen sammeln und einordnen

Wenn du vor der leeren Zeile sitzt und krampfhaft überlegst, was du denn nun posten könntest, kannst du das Fenster für heute schließen. Ideen für gute Postings sammelst du im Optimalfall bereits während deiner täglichen Arbeit, nicht erst, wenn du tatsächlich posten willst. Sobald du darauf konditioniert bist, bestimmte Situationen, Fragestellungen, Probleme, Anekdoten, … abzuspeichern, wirst du früher oder später einen riesigen Vorrat an Content-Ideen haben. Grundsätzlich gibt es zwei Arten, Inhalte darzustellen: Content Curation und Content Creation.

Ersteres bezeichnet das Aufbereiten fremder Inhalte in neuem Kontext. Seien es Zeitungsartikel, Vorträge, Studien oder Posts, auf denen du zitierst oder auf die du eingehen möchtest. Überlege dir, wie du neuen Mehrwert aus dem Ursprungsinhalt erarbeiten kannst, doch vergiss nie die/den Urheber:in zu nennen. Die zweite Art ist die König:innen-Klasse: die Content Creation. Deine eigenen Gedanken, Ansichten und Erfahrungen in Posts verpackt: Urheberin = du.

Mische beide Herangehensweisen, die Content Curation und Creation, um deine Kräfte gut einzuteilen und deine Inhalte auf einem hohen Niveau zu halten. Wenn du nur kuratierst, sparst du Ressourcen, doch erweckst früher oder später den Eindruck, dass du keine originären Gedanken zu deinem eigenen Thema hast. Wenn du hingegen nur Inhalte selbst produzierst, fehlt möglicherweise die Einbettung in den Tenor deiner Branche.

Sorge dafür, dass wir weiterlesen wollen

Ok, du hast eine Idee und du weißt, ob du kuratierst oder kreierst. Nun wählst du das Format. LinkedIn bietet dir dazu verschiedene Möglichkeiten. Videos, Präsentationen, Artikel oder Newsletter – hin und wieder geht ein Format und ein neues kommt. Doch der Klassiker ist und bleibt der geschriebene Post: 3000 Zeichen Platz, wenn du magst, geziert von einem passenden Bild. Zack – keine große Show, kein Blenden. Deine Message muss sitzen. Folge diesem Muster, um deine Leser:innen nicht schon auf den ersten 210 Zeichen zu verlieren:

  • Teaser: Fang nicht chronologisch, sondern mit der Essenz des Inhalts an – Was ist mein Mehrwert, wenn ich weiterlese?

  • Kontext: Warum ist dein Inhalt relevant? Womit oder mit wem hat er zu tun? Baue die Brücke: Was hat das mit dir/deinem Thema zu tun?

  • CTA (Call to Action): Du möchtest, dass dein Netzwerk mit deinem Post interagiert. Stelle z.B. eine Frage ans Netzwerk, um Austausch anzuregen.

  • Hashtags: Nutze 3-5 relevante Hashtags, die zu deinem Thema und dem Inhalt deines Posts passen.

Wenn du diese Reihenfolge ein paar Mal runtergetippt hast, geht sie dir in Mark und Bein über. Und dir wird auffallen, dass alle erfolgreichen Posts genau so aufgebaut sind. Am Anfang wirst du vielleicht trotzdem ratlos vor dem Bildschirm sitzen und unglaublich viel Zeit brauchen, bis du ein Ergebnis vor dir hast, das du veröffentlichen willst. Take your time – das gehört zur Reise dazu.

Sichtbar – in guten, wie in schlechten Tagen

Viel zu oft hören wir uns die Ängste unserer Kund:innen an. Angst, bewertet zu werden. Angst, nicht gut genug zu sein. Angst, dass die Posts niemanden interessieren werden. Die Liste geht endlos weiter. Und gerade das Thema Content kanalisiert diese Ängste. Denn Sichtbarkeit bedeutet nicht nur, dass jede:r deine großen Erfolge und schlauen Gedanken sehen kann. Sondern auch, dass jede:r den Weg dorthin verfolgen kann. Und das ist gut so, denn alle haben mal bei NULL Follower:innen angefangen.

Und die gute Nachricht: Nicht dein Thema entscheidet über deinen Erfolg, sondern du. Selbst das trockenste, ödeste Thema kann ein Hit sein, wenn du es schaffst, einen neuen Twist, eine neue Perspektive draufzulegen. Sei das Vehikel deines Themas – und zwar dauerhaft. Dein Content lebt nicht davon, dass du einmal einen richtigen Knaller raushaust. Dein Content lebt davon, dass du fortlaufend gute Beiträge leistest. Und das bedeutet auch, dass nicht jeder Einzelpost die Welt bedeutet. Spiel dich ein, hab Spaß, zeig deine Sicht auf die Dinge. Viel Erfolg!

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