Personal Branding und der LinkedIn Algorithmus
Unsere Gründerin Christina schrieb in einem ihrer LinkedIn-Posts darüber, dass sie sich entschieden habe, nicht mehr an Samstagen zu posten – obwohl genau diese Wochenend-Posts überaus gut performen. Die Kommentarspalte füllte sich mit Fürworten und vor allem purer Erleichterung. Viele sagten, dass sie schlichtweg keine Lust hätten, am Wochenende auf LinkedIn aktiv zu sein, sich aber bisher nicht überwinden konnten, eine so starke Postingzeit auszulassen. Je länger man scrollte, desto mehr drängte sich zwischen den Zeilen ein alter Bekannter auf: Der allmächtige Algorithmus! Jetzt mal Butter bei die Fische – Der Algorithmus und du, wer dient wem?
Wir nähern uns heute einer Glaubensfrage. Wer schonmal versucht hat einen Social Media-Kanal aus dem Boden zu stampfen, stand sehr bald das erste Mal vor der Entscheidung: Schneller Erfolg vs. organisches Wachstum.
Wir wollen gar nicht erst so tun, als würden wir an diese Frage ergebnisoffen herantreten. Das Personal Branding Institut steht für nachhaltige, strategische Personenmarken und jegliche Techniken der künstlichen Beschleunigung von Wachstum sind nicht vereinbar mit dem, was wir tagtäglich predigen. Aber: Wir haben sehr gute Gründe für diese Herangehensweise. Und diese legen wir im Folgenden gerne dar.
Sei das Flaggschiff, nicht das Fähnchen im Wind
Elon Musk kauft Twitter, Chat GPT ist krass, Klimaaktivist:in im Baliurlaub. Viele Profile auf LinkedIn behandeln ein Trendthema nach dem anderen. Klar – Themen, die gerade viele Menschen interessieren, werden potenziell gut geklickt und diskutiert. Das Problem: Deine digitale Personal Brand sollte die analoge Version spiegeln und unterstützen, nicht nur eine leere Hülse aufbauen.
Wenn du es nicht schaffst, deine eigenen Kernthemen auf deinem Profil zu etablieren, bleibt das Interesse an deinen Posts eine Blase. Schon der Begriff lässt es vermuten: Personal Branding hat mit dir als Person zu tun. Du willst Themen besprechen, die auf deine Mission einzahlen. Wenn das auch mal ein Trendthema ist, super. Wenn du jedoch nur Trendthemen besprichst, wird niemand wissen, wofür DU eigentlich stehst. Man wird deinen Namen nicht mit deinem Fachgebiet in Verbindung bringen und du kannst nicht das volle Potential von Personal Branding für dich nutzen. Wer holt dich auf ein Fachpanel, wenn du über Monate jeden Tag ein neues Thema besprichst?
Repeat it for the people in the back: Eine klare Positionierung goes a LONG way.
Wenn du nicht die Regeln machst, wer dann?
Aber warum rotieren trotzdem so viele Trendthemen? Weil sie kurzfristig super funktionieren. Da haben wir ihn, den Allmächtigen Algorithmus. Was viele Menschen klicken, wird noch mehr Menschen ausgespielt. Und genau hier stehst du an einer der wichtigsten Wegabzweigungen: Wirst du dem Algorithmus hinterhereifern und deine Statistiken mit Argusaugen beobachten, dich mit anderen Profilen vergleichen und dich gefrustet fragen, warum der letzte Post nicht gut gelaufen ist? Klingt stressig, oder? Ist es auch.
Achtung: Der Algorithmus ist nicht dein Gebieter. Er ist dein Werkzeug und Richtungsweiser, um Inhalte erfolgreich an deine Follower:innen zu bringen. Doch deine Regeln setzt du zuerst fest und spannst die des Algorithmus drumherum.
Und genau deshalb hat Christina entschieden, samstags nicht mehr zu posten. Ja, die Posts sind stark. Doch um dieser Quantität auch die entsprechende Qualität entgegenzusetzen, müsste Christina samstags mehrere Stunden für den Austausch mit ihrer Community verfügbar sein. Will sie aber nicht. Eine organisch gewachsene Personenmarke hält diese Entscheidung aus, da ihr Menschen folgen, die ihre persönliche Sicht der Dinge schätzt und nicht, dass man ihre besten Beiträge samstags zum Frühstücksei lesen kann.
Make Vertrauen great again
Der Algorithmus und deine Statistiken betrachten Erfolg digital und quantifiziert. Ob deine digitalen Personal Branding-Aktivitäten jedoch in der analogen Welt auch Früchte tragen, ist eine qualitative Frage:
Content ohne Kommentare ist wertlos: Was helfen dir zehntausend Follower:innen und fünfhundert Likes unter jedem Beitrag, wenn niemand kommentiert?
Warum die Stats lügen: Manchmal braucht es nur eine Person, die deinen Content super findet, um zu Panels, Podcasts oder Jobinterviews eingeladen zu werden oder sich einfach mal gehaltvoll auszutauschen.
Was ist dein Ziel? Setze erst deine persönlichen Ziele und die deiner Personal Branding-Aktivitäten – danach findest du heraus, wie der Algorithmus dir helfen kann.
Organisches Wachstum braucht Kontinuität: Schonmal an deinen Haaren gezogen, damit sie schneller wachsen? Hat‘s funktioniert?
Wenn du deinen ersten viralen Post feierst, stoßen wir gern mit dir an! Besonders lang hält der Effekt eines solchen Hits allerdings oft nicht an. Baue deine Personal Brand so auf, dass du dich langfristig auf sie verlassen kannst. Wenn du deiner Brand vertraust, werden andere es auch tun.
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